Inspiration

Lassen Sie sich inspirieren! Aber was ist eigentlich Inspiration und wofür brauchen wir sie? Der Duden definiert Inspiration als einen schöpferischen Einfall, eine plötzliche Erkenntnis oder eine erhellende Idee, die jemanden weiterführt. Daher spricht man häufig auch von einer „Erleuchtung“ oder „Eingebung“. Wikipedia geht noch ein Stück weiter und definiert Inspiration als „Beseelung“ und das Einhauchen von „Leben, Seele, Geist“, abgeleitet vom lateinischen Inspiratio. Umgangssprachlich versteht man darunter häufig den Ausgangspunkt künstlerischer Kreativität. Und damit sind wir bei dem Thema Architektur, Oberflächengestaltung, Farbgebung sowie das Zusammenspiel zwischen Formen, Farben und Strukturen.

Inspiration im Raum

Gebäude werden durch Raum, Form, Oberflächen und Farben geprägt – und nachhaltig verändert. Materialität in der Architektur bekommt aufgrund unterschiedlicher Aspekte eine ganz neue Dimension. Während früher eine Putzoberfläche nur die Kombination aus bauphysikalischer Funktionalität und optisch-dekorativer Oberflächenstruktur war, haben sich heutige Schlussbeschichtungen zu echten Alleskönnern entwickelt. Sie müssen physikalische, chemische und mikrobiologische Anforderungen erfüllen und gleichzeitig eine immer breitere Gestaltungsvielfalt und Individualität zulassen. Sie müssen effizient zu verarbeiten sein und gleichzeitig eine große Bandbreite in der Anwendung ermöglichen.

Inspiration und Innovation

Das optische Erscheinungsbild wird zunehmend Sinnbild für die Qualität eines Gebäudes. Dabei nutzt man die Möglichkeiten, mit modernen Fassadendämmsystemen nachhaltig Energie einzusparen, die Bausubstanz dauerhaft zu schützen und Oberflächen kreativ zu gestalten. Ob Ökonomie oder Ökologie, Hightech oder kreative Gestaltung – in allen Bereichen erfüllen die innovativen Putz- und Wärmedämm-Verbundsysteme von AKURIT sehr hohe Anforderungen. Durch die Vielfalt an Materialien und Oberflächenentwicklungen sind funktionsfähige Kombinationsfassaden möglich geworden und werden die Fassade der Zukunft prägen. Das Zusammenspiel der Materialität unterschiedlicher Oberflächen verleiht dem Ganzen einen bestimmten Charakter. Dieser wird nicht nur geprägt von der Farbgebung und Putzstruktur, sondern auch der individuellen Handschrift des Fachhandwerkers. Gleichzeitig haben Bauherren und Architekten die Möglichkeit, sich eine unikale Oberfläche als Visitenkarte erstellen zu lassen.

Farbgestaltung

Die Farbgestaltung nimmt hierbei einen hohen Stellenwert ein. Doch allein mit der Auswahl eines Farbtons ist es beim Putz nicht getan. Neben der Entscheidung für einen materialgerechten Ton gilt es, die Wirkung verschiedener Strukturen bei unterschiedlichen Licht- und Wetterverhältnissen zu berücksichtigen. Wer besonders dunkle Putze einsetzen will, sollte zudem die Aufheizung durch die Sonneneinstrahlung beachten. Mit seinen verschiedenen Oberflächenstrukturen gehört Putz zum Erscheinungsbild eines Gebäudes, das haptisch und visuell wahrgenommen wird. Jeder Putz hat durch seine individuellen Körnungen, Strukturen und Farben eine eigene Identität. Darüber hinaus beeinflusst die Wahl der Struktur das Farbbild. Jedem Oberflächenbild eines verarbeiteten Materials entspricht bei gleichem Licht ein spezieller Farbeindruck. Glatter und trockener Putz erscheint z. B. leuchtender und heller als derselbe Putz mit aufgerauter Struktur. Glatte Flächen reflektieren die nur wenig oder gar nicht absorbierten Lichtstrahlen in verschiedene Richtungen. Putze mit strukturierter Oberfläche absorbieren einen Teil des Lichts, das innerhalb der rauen Oberfläche reflektiert wird. Es verliert dadurch Energie und die Farbgebung wirkt gesättigter, aber auch etwas grauer. Auch die Zusammensetzung des Bindemittels hat Einfluss auf die optische Wirkung. Kunstharzputze wirken z. B. glänzender bis speckig im Vergleich mineralischen und silikatgebundenen Putzen, die eher eine matte Oberfläche aufweisen.

Im richtigen Licht

Die Lichtverhältnisse, z. B. das wärmere, rötlichere Licht der Abendsonne im Vergleich zur kühleren Mittagssonne, können das Aussehen der Fassade tiefgreifend verändern. Mit größerem Abstand zur Fassade und der damit verbundenen Maßstabsänderung kommt es zu veränderten visuellen Beziehungen zwischen der Größe, den Materialien und der Umgebung. Warme Farben sind im Vordergrund besser wahrzunehmen, kalte Farben in der Entfernung. Schaut man vom Vordergrund in den Hintergrund, wirkt dieselbe Farbe heller. Das lässt sich z. B. bei bewaldeten Hügelketten beobachten, die mit zunehmender Entfernung immer heller und bläulicher erscheinen.

Aufgrund dieser und weiterer Effekte empfehlen wir Ihnen, die Farb- und Materialauswahl vor Ort an ausreichend großen Musterflächen zu überprüfen. Denn, zum einen erfolgt die Vorauswahl in der Regel auf kleinen Mustertäfelchen und/oder in Büroräumen bei künstlicher Beleuchtung, welche die Ergebnisse verfälschen.

Farbauswahl

Mineralische Putze werden mit anorganischen Pigmenten eingefärbt. Die Farbpalette umfasst alle pastell- und erdfarbenen Nuancen, die auch bei Sanden, Gesteinen und Erzen vorkommen, von weißen, gelben, ocker-, beige- und sandfarbenen, über rötliche und braune bis zu grauen und anthrazitfarbenen Tönen. Diese Pigmente wirken im Zusammenspiel mit den oben genannten Faktoren auf den Bauherren materialgerecht und unterstützen das natürliche Spiel von Licht, Schatten und Farben auf der Oberfläche. Wer dagegen gesättigte und intensive Farbtöne wünscht oder sogar ein reines Schwarz oder intensives Blau oder Grün an der Fassade einsetzen möchte, muss zu organischen Putzen und Farben greifen. Diese setzen organische Pigmente ein und stellen somit ein enormes Farbspektrum von hoher Intensität sicher. Aber Vorsicht: Die Auswahl der Putzfarbe ist keine rein ästhetische Aufgabe. Gerade die Wahl einer besonders dunklen Farbe hat Einfluss auf die Bauphysik der Fassade. Denn dunkle Flächen absorbieren mehr Sonnenlicht als helle Flächen und heizen sich dadurch stärker auf. Das macht sich speziell bei Wärmedämm-Verbundsystemen oder hoch wärmedämmendem Mauerwerk bemerkbar. Die starken Temperaturschwankungen verursachen Spannungen, die wiederum zu Schäden in der Putzschale führen können.