Kreiden/ Kreidung

In Abhängigkeit von Art und Menge des Bindemittels , Art und Höhe der Pigmentierung  und den Witterungseinflüssen sowie der Bewitterungsdauer  kommt es bei Beschichtungen im Laufe der Zeit zu einem Abbau der oberflächennahen Bindemittelschicht. Dadurch werden die im Filmverbund vorher fest fixierten Pigment- und Füllstoffpartikel  freigelegt. Beim Abwischen entsteht der Eindruck einer „kreidenden“ Oberfläche. Die Ursachen für Kreidung können z. B.

  • Art und Konzentration des Pigments
  • Überpigmentierung bzw. zu geringer Bindemittelanteil für die Außenanwendung
  • In der chemischen Zusammensetzung ungeeignetes Bindemittel
  • bei unpigmentierten Systemen (Buntsteinputz) fehlender UV-Schutz des Bindemittels sein.

Auch die Himmelsrichtung einer Gebäudeseite und die Lage eines Objektes, Ort und Höhe, spielen bezüglich der die Kreidung auslösenden UV-Einwirkung eine ausschlaggebende Rolle. Umso wichtiger ist daher die Auswahl gut licht- und wetterbeständiger Bestandteile einer Formulierung für deren Anwendung im Außenbereich. Neben der ungewollten Kreidung kann dieser Vorgang auch auf [fotokatalytischem] Weg z. B. durch ein Pigment beschleunigt bzw. verstärkt werden. Besonders aktiv ist in dieser Beziehung Titandioxid. Eingesetzt in Fassadenfarben soll diese „Edelkreidung“ eine Anhaftung von Schmutzpartikeln verhindern, so dass die Oberflächen möglichst lange schmutzfrei bleiben. Unter „Edelkreidung“ versteht man auch den feinen Abrieb und die damit verbundene Selbstreinigung bei dickschichtigem Edelkratzputz.


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