Innendämmsysteme (IDS) sind immer dann erste Wahl, wenn außen keine energetischen Sanierungsmaßnahmen möglich oder auch schlicht weg nicht gewollt sind. Frühere Vorbehalte gegen diese „umgekehrte“ Ausführung gelten heute nicht mehr, da das Wirkprinzip des Feuchtemanagements im mineralischen Systemaufbau seine Funktionalität seit gut zwanzig Jahren beweist. Neuentwicklungen wie der AKURIT TRI-O-THERM M basieren auf dem gleichen Wirkprinzip, setzen aber in Punkto Wirtschaftlichkeit bei der Verarbeitung neue Maßstäbe.
Spritzbare Innendämmung mit AKURIT TRI-O-THERM M
Systeme zur Außenwanddämmung – sei es von außen oder von innen - haben eines gemeinsam: sie leisten viel mehr als nur einen Beitrag zur Energieeinsparung. Deshalb ist auch der Blick rein auf die vermeintliche Wirtschaftlichkeit solcher Systeme zu kurz gedacht. Zu individuell sind die Voraussetzungen am Gebäude, die Ausführung und nicht zuletzt das Nutzerverhalten, um hier allgemeingültige Aussagen treffen zu können. Experten verbinden mit der Innendämmung gerade in Geschosswohnungsbauten in erster Linie die zusätzlichen Themen Behaglichkeit und Schimmelpilzprävention – beides Faktoren, die für Bewohner genauso erlebbar und wichtig sind wie niedrige Energiekosten.
Das Grundprinzip diffusionsdichter Systeme besteht darin, ein Eindringen von Feuchtigkeit von der Raumseite in den Wandaufbau grundsätzlich mit Hilfe geeigneter Materialien und Konstruktionen zu verhindern. Hierzu wird raumseitig vor der Dämmebene eine Schicht mit hohem Diffusionswiderstand aufgebracht. Diese Schicht kann aus dem Dämmstoff selbst, aus einer Dampfbremsfolie oder aus Beschichtungsstoffen mit vergleichbarer Wirkung bestehen.
Sie erlauben einen Dampfdiffusionsstrom in die Wand hinein, nehmen die anfallende Feuchtigkeit auf und transportieren sie kapillar an die rauminnere Oberfläche der Außenwand zurück. Dadurch wird das Feuchteniveau in der Wand dauerhaft auf ein unkritisches Maß reduziert. Zudem bleibt die Wand diffusionsoffen und kann Feuchtespitzen aus der Raumluft abpuffern. So wird die relative Luftfeuchtigkeit im Innenraum auf natürliche Weise reguliert.
Ein weiterer positiver Effekt ist die deutliche Erhöhung der Oberflächentemperaturen der Außenwände. Kalte Wandoberflächen werden eliminiert und damit dort ein Kondensat, die Hauptursache für Schimmelpilzbildung, vermieden. Werden die Wärmebrücken der Gebäude in diesem Zusammenhang energetisch bewertet und ggf. ebenfalls ertüchtigt, ist das Risiko einer Schimmelpilzneubildung minimiert. Ein hinreichender Schlagregenschutz der Altfassade immer vorausgesetzt.
Womit wir bei einem wichtigen Punkt angekommen sind. Für den erfolgreichen Einsatz von Innendämmsystemen sind die sorgfältige Analyse der jeweiligen Bestandssituation und die daraus resultierende Planung Grundvoraussetzung. Unterstützung bietet dabei die Technische Richtlinie 2.0 vom VDPM (Verband für Dämmsysteme, Putze und Mörtel e.V.) Sie informiert zunächst über die Rahmenbedingungen und Vorschriften, insbesondere bezogen auf Wärme-, Feuchte- und Schallschutz. Es folgt ein Grundsatzkapitel mit detaillierter Beschreibung der Bestandteile eines IDS. Hier werden die Grundlagen und Voraussetzungen für eine fachgerechte Ausführung einer Innendämmung aufgezeigt, die dann auch die Ziele Energieeinsparung, Schimmelpilzprävention und Behaglichkeitszuwachs für die Bewohner erreicht. Für die Objektbeurteilung enthält die Richtlinie eine Checkliste, mit der Planer und Fachhandwerk vor Ort arbeiten können. Klimarandbedingungen, Schlagregenschutz, Luftdichtheit und Konvektion, Mindestwärmeschutz und Wärmebrücken heißen die weiteren Schwerpunkte des Planungskapitels. Das Abschlusskapitel der kompakten Technischen Richtlinie bildet eine umfangreiche Zusammenstellung beispielhafter Konstruktionsdetails. Sie erläutern jeweils anschaulich die spezifischen Planungs- und Ausführungsanforderungen z. B. bei Wanddurchdringungen, Fensterlaibungen, Wand-, Decken- und Estrichanschlüssen, Rollladenkästen oder Flachdächern.
Innendämmung als eine Form der energetischen Sanierung ist planbar, funktional und bei Beachtung der Verarbeitungsanleitungen der Systemanbieter anwendungssicher. Sie verschafft Investoren und Eigentümern in der Wohnungswirtschaft sowie den beauftragten Planern, Architekten und Fachhandwerkern zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten und Flexibilität.